Trauer und Spirituelle Hilfe

In Indien war es üblich, dass nach dem Tod anschließend eine Art Trauerzeit beginnt, die nicht wirklich nur eine Trauerzeit war. Einer der Verwandten, typischerweise der älteste Sohn, machte sich 7 Tage von allen Verpflichtungen frei. Er hatte die Hauptaufgabe, Rituale für den Verstorbenen auszuführen, zu meditieren und ihm oder ihr Licht zu schicken.
Das ist durchaus empfehlenswert, so dem Verstorbenen diesen letzten Liebesdienst zu erweisen.
Man sollte nicht zu viel Zeit mit dem Aussuchen des Sarges verbringen und welches Blumengesteck. Versucht die anderen Verwandten sich damit beschäftigen zu lassen. Es lenkt sie etwas ab, was für viele Menschen gut ist. Die Hauptaufgabe eines spirituellen Menschen nach dem Tod eines Angehörigen wäre viel zu meditieren, viel Om Tryambakam oder Gebete für den Toten zu sprechen, Licht zu schicken, um so dem Menschen dort Energie zu geben. Eines müsst ihr dabei wissen, der Verstorbene wird euch dabei auch Energie nehmen. Ich habe das immer wieder erlebt, dass die Zurückgebliebenen, insbesondere die spirituellen, obgleich sie meistens nicht so viel Trauer empfinden, weil sie die Nähe spüren des Verstorbenen, dass sie dann nachher merken, dass sie nachher irgendwie ausgelaugt, ausgesaugt sind und so eine Woche später keine Lust mehr haben zu meditieren, dass sie 2 Stunden länger schlafen wollen, Schokolade essen, Kuchen, mehr Süßigkeiten essen wollen. Alles Dinge, die passieren, wenn der Energielevel sinkt. Mein Ratschlag ist, dass man dann erstens erkennt, dass dem so ist, zweitens tatsächlich mehr schläft als vorher und drittens aber mit Unterscheidungskraft mehr meditiert und insbesondere Pranayama übt. Die ersten Tage nach dem Tod ist jetzt nicht das Pranayama wichtig, sondern da ist Meditation, Mantrasingen, Licht, Gedanken und Gespräche wichtig. Wenn so 3-7 Tage vorbei sind ist das Pranayama, die Atemübungen das, was einen wieder auflädt, besonders wichtig. Man sollte nicht geizig mit seinen Energien sein, sondern sie freimütig dem Verstorbenen schicken. Diesen Dienst, seine eigene Energie dem Verstorbenen noch zur Verfügung zu stellen, den kann man ruhig machen. Als Yoga Schüler kennt man ja Praktiken, um sich wieder aufzuladen.
Wenn der Verstorbene selbst ein spiritueller Mensch war, kann man auch die entgegengesetzte Erfahrung machen: Man fühlt sich aufgeladen, beschwingt, fröhlich, die Meditation bekommt eine neue Tiefe. Der Verstorbene versucht, einen vom Normalbewusstseinszustand in eine höhere Ebene des Bewusstseins zu ziehen. Wenn man sich dabei so in Liebe geborgen fühlt, muss man nur aufpassen, dass man in Gegenwart anderer ein ernstes Gesicht macht. Andere Hinterbliebene, die nicht so offen für die Liebesenergie des Verstorbenen sind, fühlen sich gekränkt und gestört, wenn ein naher Angehöriger ein Gesicht voll von Freude hat

 

17. Teil eines Vortrags von Sukadev Bretz über Reinkarnation . Fortsetzung folgt.

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