Reinkarnation als Glaube im Judentum

Und zur Zeit von Jesus gab es breite Strömungen unter den Juden, die an Reinkarnation glaubten. Z.B. die Esenser haben höchstwahrscheinlich an Reinkarnation geglaubt und manche Strömungen der so genannten Pharisäer auch. Die Pharisäer, die ja im Neuen Testament nicht gut wegkommen, waren eigentlich ganz anders, als sie im Neuen Testament dargestellt werden. Man nimmt heute in der Bibelforschung an, dass deshalb die Pharisäer so schlecht dargestellt wurden, weil die Lehren der ersten Christen den Pharisäern so ähnlich waren und sie sich irgendwie davon absetzen wollten. Viele der Ausdrücke, die Jesus zugeschrieben werden als revolutionär, sind eigentlich pharisäische Ausdrücke, die man hundert oder zweihundert Jahre oder fünfzig Jahre vorher schon kannte. Wie: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.“ Und vieles andere. Und ein Teil der Pharisäer hat auch an Reinkarnation geglaubt. In der mittelalterlichen Zeit haben die Kabbalisten an Reinkarnation geglaubt und auch heute gibt es breite Strömungen im Judentum, die von Reinkarnation ausgehen. Die Hassidim waren in Osteuropa im 19. Jahrhundert sehr weit verbreitet und sie sind es auch heute in Israel, wie auch in Amerika. Zum hasidischen Glauben gehört Reinkarnation selbstverständlich dazu.

– Fortsetzung folgt –

Teil 20 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Reinkarnation in der griechisch-römischen Antike

Bei den Griechen gab es verschiedene Vorstellungen nach dem Tod. Ich hatte vorher über das Schattenreich gesprochen, aber es gab auch die Vorstellung von Reinkarnation. Insbesondere die meisten der griechischen Philosophen haben an Reinkarnation geglaubt und man nimmt an, dass es dort eine Einweihungstradition gab, wo Menschen im Rahmen der Einweihung in frühere Leben gingen und Erfahrungen machten außerhalb ihres physischen Körpers. Also, die so genannte OOB-Erfahrung, Out Of Body Experience, also, in einen Trancezustand hineingehen oder Tiefenentspannung oder wie auch immer man es ausdrücken will, und dabei ihren physischen Körper verlassen, um so Erfahrungen in der Astralwelt zu haben, um dann wieder zurückzukehren und aus dem gewonnenen Vertrauen dann den normalen Alltag geschickt zu lösen. Bekannt ist, dass Sokrates an Reinkarnation geglaubt hat, ebenso Plato, ebenso Pythagoras, Cicero, Cäsar und eine Reihe von anderen auch in der römischen Welt. Bei den Juden gab es auch verschiedene Vorstellungen nach dem Tod.

– Fortsetzung folgt –

Teil 19 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Reinkarnation in verschiedenen Religionen

Reinkarnation ist nicht nur eine Theorie, die modern ist, sie ist auch nicht eine Theorie, die aus dem Osten wirklich stammt, sondern Reinkarnationstheorie haben Menschen seit Jahrtausenden in den verschiedensten Kontinenten gehabt. Gut, bekannt ist, dass fast alle fernöstlichen Religionen irgendwo von Reinkarnation ausgehen. Ob Hinduismus, Buddhismus, Jainismus, Taoismus, ich glaube auch Shintoismus, die alle gehen davon aus, dass man wiedergeboren wird. Die meisten der schamanistischen Kulturen gehen von Reinkarnation aus, einschließlich der meisten Aborigines-Kulturen, der meisten indianischen Kulturen, der meisten afrikanischen Kulturen, aber auch in unserem Kulturkreis war das durchaus üblich.

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Teil 18 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Reinkarnationsforschung: Tonbandstimmen

In dieser Hinsicht gibt es jetzt nicht nur solche Vorführungen, sondern es gibt auch einiges an Forschungen, manche kennen vielleicht auch Tonbandforschung oder anderes, wo in einem Raum irgendwo ein Tonband aufgestellt wird – ich weiß nicht, ob das auch mit iPod funktioniert – und eigentlich ist der Raum leer und wenn man am nächsten Tag das Tonband dann abspielt, dann sind da irgendwelche Stimmen drauf, die zum Teil sogar konkret hörbar sind und mit konkreten Botschaften. Gut, das sind nur einige der Forschungen in Reinkarnation. Wen das interessiert, es gibt eine Menge an Literatur darüber und es ist durchaus mal gut, sich damit zu beschäftigen. Und dann kann man doch merken, für all diese Phänomene ist die Reinkarnationstheorie die eingängigste. Man könnte natürlich auch sagen irgendwo, man lebt nur einmal, aber es gibt irgendwo ein geistiges Kraftfeld und in das kann man hineintauchen und so kann sich der einzelne auch in frühere Leben hineinversetzen, ohne dass er selbst notwendigerweise früher gelebt hat. Wäre noch eine andere Erklärung, wer diese vorzieht. Ich meine, die Erklärung der Reinkarnation ist dort etwas nahe liegender.

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Teil 17 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Reinkarnationstherapie, Hypnose und Channeling

Es kann sein, wenn man in diesem Leben Probleme hat, die man in diesem Leben schwierig lösen kann, vielleicht hilft es, wenn man sieht, das gab es schon mal in einem früheren Leben und vielleicht kann man dann schauen, „anstatt dass ich das jetzt ins nächste Leben noch weiter fortsetze, könnte ich es ja doch in diesem Leben versuchen, zu lösen“. Also diese, sie hieß Marilyn Zwaig-Rossner, und ich habe sie mehrmals erlebt, wenn der Swami Vishnu im Rahmen von einer Yogalehrerausbildung über Reinkarnation und Geister und parapsychologischer Phänomene gesprochen hat, hat er gerne die Marilyn eingeladen, die ja in Montreal gelebt hatte. Und eben bei einer dieser Vorführungen, die sie dann gemacht hatte, dort hat sie sich irgendwo in einen anderen Bewusstseinszustand begeben, dann hat sie schneller gesprochen und dann hat sie plötzlich auf jemanden gezeigt und hat dann gesagt: „Ich sehe über dir deine Großmutter. Deine Großmutter ist vor fünfzehn Jahren gestorben. Sie hatte dich vorher darum gebeten, dass du noch mal zu ihr hinkommst und du bist nicht gekommen. Du hast bis heute ein schlechtes Gewissen deshalb und sie möchte dir sagen, sie hat dir verziehen und es ist alles ok und du brauchst dir keine Sorgen mehr darüber zu machen.“ Oder: „Ich sehe über dir deine Frau. Sie ist vor zwölf Jahren in einem Autounfall gestorben. Ihr hattet euch vorher geschworen, wenn einer stirbt, dann wird der andere niemals mehr heiraten. Du hast dich inzwischen wieder verliebt und du würdest gerne heiraten, hast aber Gewissensbisse. Sie will dir sagen, es ist ok, dass du wieder heiratest.“ Also schon so konkret und innerhalb von zehn Minuten, das hat nie länger gedauert, innerhalb von zehn Minuten ist ein halbes Dutzend Menschen in Tränen ausgebrochen und sie hat die nie vorher gesehen.

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Teil 16 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Reinkarnationsforschung: Erinnerung an frühere Leben

Ein nächster breiter Zweig der Forschung sind die Erinnerungen von Menschen, die sich an frühere Leben erinnern. Da gibt es gar nicht so wenige. Es gibt ja zum einen Menschen, die das unter Hypnose tun und es gibt einige Kinder, die sich an frühere Leben erinnern, auch ohne Hypnose. Manche von euch kennen vielleicht das Buch von Ian StevensonReinkarnation“. Das war ein – ich weiß nicht, ob er heute noch lebt, ich habe ihn mal getroffen, aber das ist schon zwanzig Jahre her, da war er auch schon nicht mehr der Jüngste – Psychologieprofessor an einer amerikanischen Universität, der sich spezialisiert hat auf Forschung bei Menschen, die sich an frühere Leben erinnert haben. Sowie irgendjemand gehört hat, dass da irgendwo ein Kind wäre, das sagt, es könne sich an frühere Leben erinnern, dann ist er mit seinem Forschungsteam dort hin, hat dem Kind alle möglichen Fragen gestellt, und dann haben sie gesagt: „Nehmen wir mal an, das Kind erinnert sich an etwas, und gehen wir dort hin, wo das Kind meint, dass es vorher gewesen ist, und dann schauen wir mal, gibt es das.“ Und er hat dort, zu dem Zeitpunkt, als ich ihn gesehen hatte, hundert Fälle gesammelt, wo Kinder sich an ein früheres Leben erinnert haben, welches tatsächlich nachgewiesen werden konnte. Also, nicht nachgewiesen, dass sie es tatsächlich waren, aber man konnte nachweisen, ein Mensch hat so gelebt, wie die Kinder es beschrieben haben.

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Teil 13 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Alternative Erklärungen für Nahtoderfahrung

Ich habe ja gerade in den letzten zwei, drei Jahren mich mehr beschäftigt mit Hirnpsychologie und auch Versuchen der modernen Neurophysiologie, parapsychologische Phänomene zu erklären. Und da gibt es so eine Erklärung, die besagt, dass, wenn das Hirn nicht mehr genügend Sauerstoff bekommt, dann klingt es sich aus dem Alltag aus und dann schafft es irgendwelche Glückserfahrungen und Lichterfahrungen und dann nachher wird das Ganze so interpretiert und das ist wie so eine Art Selbsterhaltungstrieb, um lebensbedrohende Maßnahmen nachher in Glücksgefühle zu transferieren. Also irgendwo so eine Mischung von Selbstbetrug des Hirns bis irgendwo evolutionsmäßig sinnvoll bis irgendwo Synapsen funktionieren nicht mehr richtig. Da könnte man bis zu einem gewissen Grad sagen, es könnte vieles erklären, aber es kann eben einiges nicht erklären. Unter anderem, dass einige Menschen dann auch beschrieben haben, welche Operationen die Ärzte ausgeführt haben. Und obgleich sie kein medizinisches Wissen haben und obgleich sie ja klinisch tot sind, also nichts mitbekommen, was dort ist, mindestens physisch nicht, beschreiben sie, wie die Operation war, vielleicht sogar, welche Witze der Arzt dabei gemacht hatte oder die Schwestern, zum Teil beschreiben sie, dass sie den Raum verlassen haben und im Wartezimmer waren, wo die Verwandten waren, und sie beschreiben, welche Gespräche die Verwandten dort gesprochen haben. Also, das sind wiederum Erfahrungen, die nicht einfach mit Hirnproblemen erklärt werden können. Diese Nahtod-Forschung ist relativ weit verbreitet und legt nahe, dass es Bewusstsein geben kann, wenn der physische Körper tot ist, und dass es Wahrnehmung geben kann, die ohne physische Sinne funktioniert, dass Menschen etwas sehen können, auch wenn sie keinen Herzschlag haben und die Augen geschlossen sind. Und etwas sehen können, was nachher auch überprüfbar ist und was dann auch sich als wahr erweist.

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Teil 12 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Reinkarnationsforschung: Nahtod-Erfahrung

Es gibt einige Forschungen, sagte ich vorher, die gemacht wurden, sowohl in der Parapsychologie, wie auch in der Psychologie, die in Richtung Parapsychologie geht, die nahe legt, dass dort etwas mehr ist mit Reinkarnation, als irgendwie nur ein Glaube unter vielen Möglichkeiten des Glaubens. Zum einen gibt es die so genannte Nahtod-Forschung. Ihr habt wahrscheinlich gehört von der Near-Death-Experience, manche von euch haben vielleicht auch schon „Ghost – Nachricht von Sam“ gesehen, wo dort – das ist aber mehr als eine Nahtod-Erfahrung. Wer von euch kennt das Buch von Raymond Moody, „Leben nach dem Tod“ auf Deutsch? Also einige. Das war in den 60er Jahren ein Bestseller. Und das war ein amerikanischer Kardiologe, der beobachtet hat, dass viele Patienten, die klinisch tot waren, anschließend erzählt haben, dass sie etwas erlebt hatten in der Zeit des Herzstillstandes. Also, sie wurden wiederbelebt und etwa ein Viertel der Menschen mit Nahtod-Erfahrung hat sich an irgendetwas erinnert. Viele Menschen haben sich erinnert, dass ein Licht gekommen ist, dass sie ihren physischen Körper verlassen hatten, dass sie Lichtwesen gesehen haben, dass sie durch ein Lichttunnel nach oben gegangen sind, dass irgendwelche verstorbenen Verwandten zu ihnen gekommen sind. Und das Interessante war, diese Erfahrungen waren unabhängig davon, was die Menschen geglaubt haben. Oder, diese Erfahrung haben ja Menschen auch heute weiter und zwar unabhängig davon, was Menschen glauben. Ob sie an Reinkarnation glauben oder denken, „nach dem Tod ist alles zu Ende“ oder an ewige Erlösung oder Verdammnis, unabhängig vom kulturellen Hintergrund, irgendwo diese Erfahrungen waren bei diesen Menschen ähnlich. Man könnte die jetzt hirnmäßig interpretieren.

– Fortsetzung folgt –

Teil 11 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Die Lehre von der Reinkarnation erklärt Erfahrungen

Reinkarnation erklärt aber auch eine Menge von Erfahrungen, die wir haben, und erklärt auch einige der Untersuchungsergebnisse, die die psychologische Forschung in den letzten vielleicht dreißig, vierzig Jahren gemacht hat. Also, zum einen einige Erfahrungen, die wir kennen. Manchmal sieht man einen Menschen und fühlt sich sofort vertraut mit diesem Menschen. Ich bin sicher, dass kennt ihr. Vom Standpunkt der Reinkarnation würde man sagen, höchstwahrscheinlich hat man schon mal in einem früheren Leben mit diesem Menschen zu tun gehabt. Oft versteht man ihn und weiß sogar, was er als nächstes sagen wird, wie er reagieren wird, und irgendwo ist dort eine intuitive Herzensverbindung. Eine zweite Erfahrung, die wir machen, ist auch, dass manche Menschen von relativ jungem Alter an bestimmte besondere Fähigkeiten und Talente haben. Bekannt ist Mozart, der mit ein paar Jahren Klavier spielen konnte, fast ohne es gelernt zu haben. Menschen, die so genannten Wunderkinder, die von Kindheit an etwas Besonderes können und beherrschen und vermutlich werden die meisten von euch sich daran erinnern, dass sie irgendetwas als Kind schon relativ schnell konnten. Dort kann man eben sagen, das hat man in seinem früheren Leben schon mal so oder in ähnlicher Weise gemacht, man hat es in einem früheren Leben noch nicht abgeschlossen gehabt und deshalb fängt man in diesem Leben relativ zügig damit an, um es dann zur weiteren Vollkommenheit oder Beherrschung zu bringen. Viele von euch wissen auch, es gibt bestimmte Perioden der Geschichte oder bestimmte Kulturen, die einen besonders faszinieren. Und auch das würde man so erklären, dort hat man vielleicht schon mal in einem früheren Leben gelebt. Sei es, in dieser Kultur, in dieser Zeit, in diesem Land. Man fühlt sich einfach vertraut. Irgendwo, man kommt dort hin und spürt irgendwie, es fühlt sich wie zu Hause an. Ich kann mich z.B. auch erinnern, als Kind, wann immer ich das Wort „Yogi“ oder „Yoga“ gehört hatte, hat es mich irgendwie fasziniert. Das war jetzt keine Zeit, mindestens dort wo ich war, ein kleines Dorf in Rheinhessen, dort war es jetzt nicht so, dass dort wirklich viel über Yoga bekannt war. Aber irgendwie der Ausdruck „Yogi“ hat mich schon fasziniert, irgendwo haben ich „Yogi-Bär“ gehabt – war damals irgendwo populär. Die Geschichten haben mich nicht fasziniert, aber irgendwie „Yogi“ und „Yoga-Bär“. Irgendwann habe ich mal ein Bild gesehen von jemandem, der im Lotussitz war, das fand ich ganz faszinierend. Dann hat irgendjemand irgendwelche Geschichten von den Yogis in Indien erzählt. Das waren zwar irgendwelche wirre Geschichten über Menschen, die auf Nagelbrettern gesessen haben und solche Sachen, mit Yoga also nichts zu tun hatten, aber irgendwie der Ausdruck hat mich fasziniert. Und als ich dann erstmals in ein Yogazentrum gekommen bin, mit siebzehn, das war dann in München, dort habe ich mich sofort zu Hause gefühlt. Ich habe nichts verstanden, was alles auf Sanskrit dort gesagt wurde. Es war gleich so ein Satsang, wo alle außer mir schon sehr lange sich damit beschäftigt haben, aber irgendwo habe ich gedacht, „jetzt bin ich Zuhause angekommen“. Da denke ich, da wird sicherlich etwas gewesen sein, Erinnerung an ein früheres Leben dort. Auf die ein oder andere Weise werdet ihr das kennen, dass etwas vertraut vorkommt, was eigentlich von diesem Leben einem nicht hätte vertraut sein können.

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Teil 10 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

Reinkarnationslehre schlüssiges philosophisches Konzept

Ich meine, Reinkarnation ist zunächst mal auf einer philosophischen Ebene das für mich schlüssigste Konzept, was nach dem Tod ist. Zum einen entspricht es verschiedenen Erfahrungen, die wir als Mensch machen. Zum anderen entspricht es einigem, was wir irgendwo intuitiv fühlen. Dass das Leben uns irgendwie lehren will, dass wir wachsen können mit dem Leben, aber wir wissen auch, dass nicht alle Menschen, wenn sie sterben, die Vollkommenheit erreicht haben und alles erlebt haben. Wir haben ein tiefes Gerechtigkeitsgefühl und denken, irgendwie sollte auch Gerechtigkeit auf der Welt herrschen, aber wir wissen, wenn wir die Welt anschauen, so gerecht geht es dort nicht zu. Wir können entweder sagen, unsere intuitive Einstellung, was sein sollte, ist alles falsch. Irgendwo vielleicht eine evolutionsbiologisch, historisch nützliche, hilfreiche Illusion, aber kein Bezug in der Wirklichkeit, oder wir können sagen, da steckt doch irgendwo eine Intuition dort hinter. Glaube an Reinkarnation in Verbindung mit Karma, kann die großen Fragen nach Schuld, nach Sühne, nach Vergebung, nach Gerechtigkeit lösen, gibt dem Menschen einen tieferen Sinn, hilft uns zum einen, dass wir uns jetzt engagieren, aber ohne die Gefahr zu haben oder ohne die Angst zu haben, wir können vergangene Fehler niemals gut machen. Hilft uns, letztlich positiv unser jetziges Leben zu sehen und in die Zukunft zu schauen.

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Teil 9 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

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