Und zur Zeit von Jesus gab es breite Strömungen unter den Juden, die an Reinkarnation glaubten. Z.B. die Esenser haben höchstwahrscheinlich an Reinkarnation geglaubt und manche Strömungen der so genannten Pharisäer auch. Die Pharisäer, die ja im Neuen Testament nicht gut wegkommen, waren eigentlich ganz anders, als sie im Neuen Testament dargestellt werden. Man nimmt heute in der Bibelforschung an, dass deshalb die Pharisäer so schlecht dargestellt wurden, weil die Lehren der ersten Christen den Pharisäern so ähnlich waren und sie sich irgendwie davon absetzen wollten. Viele der Ausdrücke, die Jesus zugeschrieben werden als revolutionär, sind eigentlich pharisäische Ausdrücke, die man hundert oder zweihundert Jahre oder fünfzig Jahre vorher schon kannte. Wie: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.“ Und vieles andere. Und ein Teil der Pharisäer hat auch an Reinkarnation geglaubt. In der mittelalterlichen Zeit haben die Kabbalisten an Reinkarnation geglaubt und auch heute gibt es breite Strömungen im Judentum, die von Reinkarnation ausgehen. Die Hassidim waren in Osteuropa im 19. Jahrhundert sehr weit verbreitet und sie sind es auch heute in Israel, wie auch in Amerika. Zum hasidischen Glauben gehört Reinkarnation selbstverständlich dazu.
– Fortsetzung folgt –
Teil 20 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.
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