Die Lehre von der Reinkarnation erklärt Erfahrungen

Reinkarnation erklärt aber auch eine Menge von Erfahrungen, die wir haben, und erklärt auch einige der Untersuchungsergebnisse, die die psychologische Forschung in den letzten vielleicht dreißig, vierzig Jahren gemacht hat. Also, zum einen einige Erfahrungen, die wir kennen. Manchmal sieht man einen Menschen und fühlt sich sofort vertraut mit diesem Menschen. Ich bin sicher, dass kennt ihr. Vom Standpunkt der Reinkarnation würde man sagen, höchstwahrscheinlich hat man schon mal in einem früheren Leben mit diesem Menschen zu tun gehabt. Oft versteht man ihn und weiß sogar, was er als nächstes sagen wird, wie er reagieren wird, und irgendwo ist dort eine intuitive Herzensverbindung. Eine zweite Erfahrung, die wir machen, ist auch, dass manche Menschen von relativ jungem Alter an bestimmte besondere Fähigkeiten und Talente haben. Bekannt ist Mozart, der mit ein paar Jahren Klavier spielen konnte, fast ohne es gelernt zu haben. Menschen, die so genannten Wunderkinder, die von Kindheit an etwas Besonderes können und beherrschen und vermutlich werden die meisten von euch sich daran erinnern, dass sie irgendetwas als Kind schon relativ schnell konnten. Dort kann man eben sagen, das hat man in seinem früheren Leben schon mal so oder in ähnlicher Weise gemacht, man hat es in einem früheren Leben noch nicht abgeschlossen gehabt und deshalb fängt man in diesem Leben relativ zügig damit an, um es dann zur weiteren Vollkommenheit oder Beherrschung zu bringen. Viele von euch wissen auch, es gibt bestimmte Perioden der Geschichte oder bestimmte Kulturen, die einen besonders faszinieren. Und auch das würde man so erklären, dort hat man vielleicht schon mal in einem früheren Leben gelebt. Sei es, in dieser Kultur, in dieser Zeit, in diesem Land. Man fühlt sich einfach vertraut. Irgendwo, man kommt dort hin und spürt irgendwie, es fühlt sich wie zu Hause an. Ich kann mich z.B. auch erinnern, als Kind, wann immer ich das Wort „Yogi“ oder „Yoga“ gehört hatte, hat es mich irgendwie fasziniert. Das war jetzt keine Zeit, mindestens dort wo ich war, ein kleines Dorf in Rheinhessen, dort war es jetzt nicht so, dass dort wirklich viel über Yoga bekannt war. Aber irgendwie der Ausdruck „Yogi“ hat mich schon fasziniert, irgendwo haben ich „Yogi-Bär“ gehabt – war damals irgendwo populär. Die Geschichten haben mich nicht fasziniert, aber irgendwie „Yogi“ und „Yoga-Bär“. Irgendwann habe ich mal ein Bild gesehen von jemandem, der im Lotussitz war, das fand ich ganz faszinierend. Dann hat irgendjemand irgendwelche Geschichten von den Yogis in Indien erzählt. Das waren zwar irgendwelche wirre Geschichten über Menschen, die auf Nagelbrettern gesessen haben und solche Sachen, mit Yoga also nichts zu tun hatten, aber irgendwie der Ausdruck hat mich fasziniert. Und als ich dann erstmals in ein Yogazentrum gekommen bin, mit siebzehn, das war dann in München, dort habe ich mich sofort zu Hause gefühlt. Ich habe nichts verstanden, was alles auf Sanskrit dort gesagt wurde. Es war gleich so ein Satsang, wo alle außer mir schon sehr lange sich damit beschäftigt haben, aber irgendwo habe ich gedacht, „jetzt bin ich Zuhause angekommen“. Da denke ich, da wird sicherlich etwas gewesen sein, Erinnerung an ein früheres Leben dort. Auf die ein oder andere Weise werdet ihr das kennen, dass etwas vertraut vorkommt, was eigentlich von diesem Leben einem nicht hätte vertraut sein können.

– Fortsetzung folgt –

Teil 10 der Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema „Reinkarnation und Karma“ in der Yogaschule Yoga Vidya Speyer.

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